Wciąż rozmyślasz. Uparcie i skrycie.
Patrzysz w okno i smutek masz w oku…
Przecież mnie kochasz nad życie?
Sam mówiłeś przeszłego roku…
Śmiejesz się, lecz coś tkwi poza tym.
Patrzysz w niebo, na rzeźby obłoków…
Przecież ja jestem niebem i światem?
Sam mówiłeś przeszłego roku…
– Maria Pawlikowska-Jasnorzewska
(Du grübelst noch immer. Hartnäckig und still.
Du blickst aus dem Fenster, mit Trauer im Blick…
Liebst du mich nicht über alles?
Selbst hast du es letztes Jahr gesagt…
Du lachst, doch etwas bleibt verborgen.
Du schaust in den Himmel, auf Wolkengebilde…
Bin ich nicht dein Himmel und deine Welt?
Selbst hast du es letztes Jahr gesagt…)
Endlich eine Gelegenheit, etwas Poesie in den Beitrag zu schmuggeln. Ich hoffe, es gefällt euch! Für mehr polnische Dichtung findet ihr unten eine Empfehlung.
Walentynki – Der polnische Valentinstag
Der 14. Februar – ein umstrittener Tag. In Polen erst seit den 1990er-Jahren gefeiert, heute natürlich maßlos kommerzialisiert: Walentynki.
Aber es ist gar nicht so einfach, auf Polnisch in der Sprache der Liebe zu sprechen – denn: man muss den Vornamen des Partners verniedlichen und ihn in den Vokativ setzen!
Deshalb hier mein kleiner Ratgeber: Wie nenne ich meine polnische Liebe richtig?
Männliche Namen (meist mit -ek → -czek → -czku)
- Radek → Radeczek → Radeczku
- Marek → Mareczek → Mareczku
- Janek → Janeczek → Janeczku
- Tomek → Tomeczek → Tomeczku
- Bartek → Barteczek → Barteczku
- Auch schön: Michałku, Rafałku, Pawełku
Weibliche Namen (meist + -u)
- Anna → Ania → Aniu
- Katarzyna → Kasia → Kasiu
- Joanna → Asia → Asiu
- Magda → Madzia → Madziu
- Iza → Izunia → Izuniu
- Ewa → Ewcia → Ewciu
- Danuta → Danusia → Danusiu
Härtere Endungen → -o
- Beata → Beatka → Beatko
- Agata → Agatka → Agatko
Und falls das alles zu kompliziert ist: Bleibt bei kochanie (Liebling) oder skarbie (Schatz). Oder etwas aus dem Tierreich:
- Misiu – Bärchen
- Kotku – Kätzchen
- Zajączku – Häschen
- Rybko – Fischlein
- Myszko – Mäuschen
- Żabko – Fröschlein
Noc Kupały – Die slawische Nacht der Liebe
Wusstet ihr, dass es in Polen vor Walentynki ein ganz eigenes Liebesfest gab – viel älter, wilder und magischer?
Noc Kupały, das Fest zur Sommersonnenwende (20.–24. Juni), war der ursprüngliche slawische Feiertag der Liebe, Fruchtbarkeit, Magie und Reinigung.
Im Zentrum standen zwei Elemente:
- Feuer – Lagerfeuer, über die man sprang, um sich zu reinigen und Glück zu bringen.
- Wasser – Rituelle Bäder in Flüssen zur Heilung und Erneuerung.
Ein beliebter Brauch: Junge Frauen ließen selbstgeflochtene Blumenkränze auf dem Wasser treiben. Wer den Kranz herausfischte und der Besitzerin brachte, wurde vielleicht ein Lebenspartner.
Eine Legende besagt, dass in dieser Nacht eine mystische Farnblume blüht. Wer sie findet, soll Glück, Reichtum und Unsichtbarkeit erlangen.
Heute wird das Fest als christliche Johannisnacht (Noc Świętojańska) am 24. Juni gefeiert – mit ähnlichen Bräuchen, aber neuer Bedeutung.
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